Fleischmann Lokboss (DCC)

Fleischmann Lokboss 6865

2004

Das System


Die Schwellenleger haben sich nach reiflicher Überlegung für ein Digitalsystem entschieden. Zur Auswahl standen die folgenden N-erprobten Systeme : Fleischmann FMZ, Fleischmann DCC (neu), Trix Selectrix, Rautenhaus Selectrix, MüT Selectrix oder Uhlenbrock DCC.


Nachdem wir unsere arg beschränkten finanziellen Möglichkeiten erörtert hatten, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir das reinrassige, einfach gehaltene DCC-System von Fleischmann nehmen. Man erhält dort mit dem Lokboss die Möglichkeit, 4 Loks mit DCC-Decoder zu steuern und in den einfachsten Werten zu programmieren. Die Stromaufnahme reicht für 2 gleichzeitig unter Höchstlast fahrende Loks. Im Vergleich zu den anderen Startpackungen (i.d.R. liegen alle anderen zwischen 350 und 500 Euro) erhält man bei Fleischmann DCC eine Startpackung mit Lok, Waggons, Schienen und DCC-Steuer- und -Programmiereinheit für etwa 150 Euro. Unser schlagfertigster Händler wollte dafür 139 Euro. Allerdings war dieses die eine unter tausend Packungen, bei der die Lok defekt war. :-(


Nun ja, so haben wir uns also für dieses System entschieden. Dass andere Systeme natürlich mehr bieten für mehr Euro ist klar, aber wir wollten eigentlich nur in gemütlicher Runde im digitalen Fahrbetrieb sitzen, jeder zwei Loks unter seiner Herrschaft und dabei Bier trinken. Und genau das macht dieses System. Gut... das mit dem Bier jetzt nicht, aber dazu haben wir uns ja auch ein optionales Warsteiner-Zapf-System zugelegt.


Was kann denn Fleischmann DCC ?


Zuallererst ist da die Schiene mit der Stromanbindung:


Na ja, kann man dazu sagen. Es ist eine Fleischmann-Standard-Anschlussschiene mit weggelassenem Funkentstörer (nun halt dieses Ding, was die neueren Schienen da an der Seite dran haben). Nehmt nicht eine vorhandene Anschlussschiene mit irgendeinem Kondensator oder so. Lieber die Kabel direkt an die Profile löten.

Die Kabel. Tja. Die sind nun wirklich lächerlich dünn. Jedem kräftigem Fremoikaner oder Mehr-als-zwei-Loks-Fahrer dreht sich hier die Rübe nach hinten. Aber gut. Dieses System soll halt nur 4 Loks steuern und dabei wohl 2 gleichzeitig mit Strom versorgen. Und dazu reichen die Drähtchen gerade so aus...


Die Steuerung von 4 Lokomotiven, die einfache Programmierung - Der Lokboss


Hier ist also der Lokboss. Leicht in der Hand. Es können 2 Geräte über eine Loconetbuchse verbunden werden und so zwei Lokboss gleichzeitig genutzt werden.

Hierbei zählt : nur einen Stromadapter anschließen (!), ein Lokboss an die Schiene anbinden, den zweiten Lokboss per Loconet an den ersten, die Programmierung macht dann der direkt an die Schiene angeschlossene


Hier isser also:


Mit dem Netzteil 6710 läuft dann alles bei 14V DC und 850mA.

Hinten der Anschluss an die Schiene, sowie der Loconetanschluss. Oben 4 Lämpchen, die die aktuelle zu steuernde Lok anzeigen (plus einige Lämpchen-Blink-Variationen, die z.B. auf andere fahrende Loks hinweisen oder auf einen Kurzschluss). Ein Regler für die Fahrgeschwindigkeit vor und zurück, den man als Knopf runterdrücken kann (Programmierung) und zwei Zusatztasten unten rechts und links, die einzeln oder Kombination die Zusatzfunktionen der Decoder wiedergeben. Interessant ist hier, dass wohl am Anfang lediglich Licht, sowie die Zusatzfunktionen f1 und f2 vorgesehen waren. Das wird bei der Startpackung N auch so eingehalten (Licht geht, f1 macht die Anfahrverzögerung ein oder aus, f2 macht den Rangiergang rein). Doch die Beschreibung der Decoder gibt noch was andere Preis. Nämlich, dass auch in anderen Zusatzfunktionen (f3 - f8) vorprogrammierte Decoder gesteuert werden können.


Nicht zuviel auf einmal. Also der Reihe nach. Der Lokboss 6865 ...


- kann selber bei einem Decoder eine Adresse von 1 - 4 erzwingen (Adresse 3 ist Standard)


- und setzt dabei den Decoder auf 14 Fahrstufen


- Licht ein / aus


Das wars. Mehr nicht. Keine Funktionen f1, f2 oder f-trallala. Er kann aber damit umgehen.


Der Lokboss kann bei einem Decoder die folgenden Funktionen steuern ...


f1 = f1/f2


f2 = Licht (gedrückt halten) + f1/f2


f3 = Licht (gedrückt halten) + (2 x f1/f2)


f4 = Licht (gedrückt halten) + (3 x f1/f2)


f5 = Licht (gedrückt halten) + (4 x f1/f2)


f6 = f1/f2 (gedrückt halten) + Licht


f7 = f1/f2 (gedrückt halten) + (2 x Licht)


f8 = f1/f2 (gedrückt halten) + (3 x Licht)


Doll, was?


Der Original-Fleischmann Decoder (eingebaut in den Startsets) kann ...


- Maße 13 x 9,1 x 3,7 mm


- Belastbarkeit Motor N 600mA / Licht 100 mA


- Lastregelung


... und hat die folgenden Werte (CV) ...


- CV1 = 3 (Lokadresse)


- CV3 = 5 (Anfahr-Verzögerung)


- CV4 = 3 (Brems-Verzögerung)


So, das war das wichtigste.


Immer nur Original-Fleischmann-Decoder ? Nein!


Pfft, so blöd sind wir, dass wir uns auf einen Hersteller festlegen. Gerade das wollen wir bei DCC ja vermeiden. Und so haben uns den günstigsten Decoder hier rausgesucht, den wir gefunden haben : Den 5241 von Viessmann. Zwar nicht lastgeregelt, aber wir fahren ja auch nur eben. Das ganze inzwischen praxiserprobt für lockere 23 Euro.




Update zu den passenden Lokdecodern


Selbstverständlich passen wie immer auch alle anderen Hersteller mit ihren Lokdecodern zum Lokboss. Da haben wir inzwischen mit all unseren verschiedenen Lokomotiven und Decodern keine Probleme gehabt.


Und so haben auch wir ja am Anfang direkt auf einen günstigeren Lokdecoder von Viessmann zurückgegriffen, den wir auch heute noch verwenden und nachgekauft haben und mit dem wir zufrieden sind. Der 5241 von Viessmann.


Aber wenn es um eine Empfehlung für den Lokboss geht, dann sind das die Lokdecoder von Uhlenbrock bzw. von Piko (in Version 4.1).

Wir mutmaßen mal, dass es sich bei den drei Digitalsystemen (Lokboss als kleines, Profiboss als mittleres und Twin-Center als großes) von Fleischmann um Uhlenbrock-Systeme gehandelt hat. Dieses kann man anhand der verwendeten Bauteile oder der Anordnung der Tasten und Funktionen erahnen. Außerdem durch das verwendete Loconet-Protokoll.

Dieses "Zusammenspiel" mit Uhlenbrock wurde allerdings einige wenige Jahre später beendet, da Fleischmann sich dann an den (auch guten) Systemen von Roco orientiert hat (Lokmaus und später Multimaus sowie z21).

Auf jeden Fall hat sich bei uns beim rumspielen auf der Testsrecke subjektiv dieser Eindruck ergeben, dass der Lokboss die Decoder von Uhlenbrock besonders mag.

Wie gesagt, es laufen auch alle anderen.




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